Der Kommiesenpatt ist ein 18 km langer Fußwanderweg über alte Schmugglerpfade beidseitig der Grenze. Der Weg geht auf die Initiative der Gemeinden Südlohn und Winterswijk zurück.

Der „Kommiesenpatt” oder “Kommiezenpad" führt beiderseits der Grenze über Wege, die damals als Zöllner- wie auch Schmugglerpfade dienten. Heute grundsätzlich ein Fußwanderweg, kann man verschiedene Teilstrecken auch mit dem Fahrrad, als Reiter oder Kutscher zurücklegen. Der Patt lässt sich entweder über vier Rundwanderwege erteilen. Diese Strecken haben Längen von 4,8 bis 12,8 km.

Der Kommiezenpatt ähnelt heute mehr oder weniger der alten Grenze. Im Jahr 1756 wurde die offizielle Grenzline zwischen dem Bistum Münster und Gelderland in Burlo, dem angrenzenden deutschen Dorf, festgelegt. Schon ein Jahr später setzte man in diesem Gebiet nahe Burlo genau 186 Grenzpfähle. Obwohl viele dieser alten Grenzpunkte im Laufe der Zeit verschwunden sind, begegnet der Wanderer regelmäßig der ein oder anderen alten Markierung. Außergewöhnlich ist, dass die Grenze in diesem Gebiet seit Jahrhunderten geblieben ist. Grund: Die Landschaft, durch die Sie wandern, besteht aus schwer begehbarem Torf-, Sumpfmoor- und Heideland. Dieser Landstrich bildete eine natürliche Grenze, die sowohl vom Bistum Münster, als auch vom Gelderland respektiert wurde.

Die Hauptwanderroute liegt zwischen dem St. Vitus-Stein und dem Kloster Burlo. Es gibt auch vier Rundwege. Der Anfang ist beliebig, denn alle Strecken sind in beide Richtungen beschildert. Route 3
ist 10,5 km Lang und geht von Oeding nach Winterswijk und zurück. Während Ihrer Wanderung kommen Sie am Fluss Slinge entlang – nie befahren worden, obwohl er für die Entwicklung der Grenzregion sehr wichtig war. Während dieser Touren kommen Sie am früheren Grenzposten Kotten vorbei, der jedoch seit 1995 geschlossen ist.

In Kotten passieren Sie die „italienischen Seen“, wie die Lehmgruben genannt werden. Den Lehm benötigte man früher für die Produktion von Backsteinen. Die verlassenen Gruben füllten sich später mit Wasser, und die Natur nahm ihren Lauf. Nah der Lehmgruben und der Grenze gab es einen kleinen Bauernhof. Für viele „Grenzgänger“ war er ein idealer Unterschlupf. Sie warteten dort, bis der Übergang frei und sicher schien, um die schwerbeladenen Wagen dann über die Grenze zu schmuggeln. 1924 wurde dieser Bauernhof in eine Kneipe umgestaltet und seither "Italiaanse Meren" genannt. Die azurblaue Farbe der Gewässer erinnert den Besucher an die Seen Italiens.
(Quelle: GrenzenLos Magazin - in Zusammenarbeit mit P. Polter und K. Wolterink - Bild H. Schlottbom)

Mehr Infos: https://wandelbeeld.nl ist der Kommiezenpatt abgebildet. Dort können Sie auch die GPS-Tracks der Wanderrouten downloaden.