Diesmal unternimmt GrenzenLos einen Ausflug ins 20. Jahrhundert Geschichte und werden Sie zugleich ein Stückchen wunderschöne Landschaft im Grenzgebiet kennenlernen: die herrliche Route zwischen Rees und Megchelen. Die ist für jede Art von Fahrrädern geeignet, kann aber auch wunderbar zu Fuß absolviert werden. Ein Ausflug, der sicher im Gedächtnis bleibt!

Starten Sie die Route in Rees, Megchelen (NL), oder in einem der dazwischen liegenden Dörfer. Megchelen ist ein Ort in der niederländischen Gemeinde Oude IJsselstreek und zu 75 Prozent von deutschem Boden umgeben. Die nächsten Ortschaften Ulft und Gendringen und das weiter entfernte ’s Heerenberg eignen sich wunderbar für einen Zwischenstopp. Im August findet in Megchelen das „Nostalgie Megchelen Festival“ statt – ein absolutes Muss für Oldtimer-Liebhaber!

Stadt Rees ist die älteste Stadt am Unteren Niederrhein. Stadtrechte erhielt Rees am 14. Juli 1228, einen Tag vor Xanten. Sowohl die Rheinpromenade als auch die Stadtmauern mit den unterirdischen Kasematten sind absolut sehenswert. Sonnensystem

Planetenroute
Die gesamte Fahrradroute ist ungefähr 53 km lang. Sie kann unterwegs nach Belieben ausgedehnt oder verkürzt werden.
In der Nähe von Rees stößt man zum Beispiel auf die Planetenroute, die sich mit einer Länge von 8 km auch wunderbar als Wanderroute geeignet und exakt im richtigen Maßstab die Laufbahn der Planeten in unserem Sonnensystem wiedergibt.

Wer auf den verkehrsarmen Wegen durch die herrlich weite Landschaft und die romantischen Dörfer radelt, kommt an Feldern und ursprünglichen Wäldern vorbei. Hier fühlen sich Hirschrudel noch zuhause. Der Rhein ist nicht weit. Sehr häufig sieht und spürt man ihn. Der kleine Ort Bienen besitzt im Westen ein schönes Naturgebiet mit zwei alten Rheinarmen: der Grietherorther Altrhein und der Brienener Altrhein. Hier ist in Haus Weegh eine Naturschutzstation zu finden. Das Gebiet nördlich von Bienen ist zur Entwässerung der Landschaft von einem rechtwinklig angelegten Kanalnetz durchzogen. Hier im Poldergebiet befinden sich die geschützten Vogelbrutgebiete „Hetter“ und „Millinger Bruch“.

Musikfestival
An der Route liegen auch die Dörfer Vehlingen und Haldern. Bei Liebhabern von Rock- und Popmusik ist Haldern bekannt durch den Haldern-Pop – ein dreitägiges Freiluftfestival, das seit 1984 jedes Jahr im August stattfindet. Mit seinem progressiven Programm und dem kleinen, gemütlichen Festivalgelände ist das Festival für Besucher von nah und fern ein Begriff.

In Deutschland kommt man auch durch Anholt, dicht an der niederländischen Grenze in der Nähe von Gendringen gelegen. Anholt gehört zur Gemeinde Isselburg und ist von der historischen Parklandschaft der gut 800 Jahre alten Wasserburg und der „Anholter Schweiz“ umgeben. Die Wasserburg wurde 1945 zu mehr als 70 Prozent zerstört und später wieder aufgebaut. Im Hauptgebäude befindet sich ein Museum, wo neben wichtigen niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts wie Rembrandt, der deutsche Maler Holbein sowie spanische Meister wie Murillo und italienische Meister wie Carlo Dolci und Savator Rosa zu finden sind.

Gedächtnisgang
Diese grenzüberschreitende Route lässt sich in der kurzen Variante (21 km) auch noch gut erwandern. Dabei nimmt man denselben Weg, den Deutsche und Niederländer jedes Jahr am zweiten Sonntag im März beim Gedächtnisgang (Herdenkingstocht) gemeinsam gehen. Sie erinnern an die Kriegsgefangenen, die in den ehemaligen Lagern der Gegend untergebracht waren und am Ende des Zweiten Weltkriegs über diesen Weg in die Freiheit gelangten.

Genießen
Die Tour führt an Orten vorbei, die einen noch immer an die Ereignisse längst vergangener Zeiten erinnern. Voll von Eindrücken kann man beim Weiterziehen die herrliche Umgebung genießen. Unterwegs bieten gemütliche Cafés und romantische Restaurants die Gelegenheit, Angenehmes mit Nützlichem zu verbinden, wenn Sie ordentlich Hunger und Durst bekommen habe.