Die Niederlande und Deutschland sind Nachbarländer. Und Nachbarn glauben meistens, dass sie sich kennen. Oder sieht das in der Praxis doch anders aus? In unseren Gästeblogs geht es um das tägliche Leben in den Grenzregionen und erzählen Leuten ihrer tollen Geschichten. Locker geschrieben, mit einem Hang zum Tiefgang. Ein bisschen zum Nachdenken, für die Unterhaltung und das gegenseitige Kennenlernen! In dieser Folge Richard de Bruin.

Grenzenlos...?

Seit 15 Jahren fahre ich fast täglich von meinem Wohnort Schermbeck in Deutschland zum 120 km entfernten Dorf Dodewaard in den Niederlanden. Dort befindet sich mein Büro.

Während der etwa 1,5 Stunden dauernden Fahrt unterhalte ich mich eigentlich hervorragend. Mit Musik, ab und zu mit Stille, mit Telefongesprächen oder ich höre meinem Lieblingsradiosender BNR zu.

Als Direktor einer Destination Management Organisation (DMO) in der Freizeitindustrie konzentriere ich mich auf die Entwicklung, Förderung und Verwaltung von touristischen Zielen. Darüber hinaus bin ich als selbstständiger Berater und Unternehmer bei der Neuentwicklung von Standorten beteiligt - einschließlich Campingplätzen - sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden.

In meiner Arbeit habe ich auch oft mit Subventionen und Subventionsorganisationen wie der Euregio zu tun. Sie versuchen, mit europäischem Geld die Grenzen zu verwischen. Das machen sie im Allgemeinen sehr gut.

In der Praxis ist es natürlich schon schwierig, Grenzen in der Kultur zu verwischen, aber in der Technologie ist es auch nicht einfach...

So erlebe ich es jeden Tag mindestens zweimal, dass ich buchstäblich an der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland Probleme mit meiner Internetverbindung oder meinem Telefon bekomme. Sie hören buchstäblich für einen Moment auf zu funktionieren. Eine täglich wiederkehrende Erinnerung daran, dass Grenzen nicht einfach so verschwinden…

Richard de Bruin
Unternehmer

RichardDeBruin